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Bericht über: Profi-Boxer

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Profi-Boxer
Stefan Lutter
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Weltmeister aus Mahlow

Stand: Dezember 2025

Es waren 18 Kämpfe, 18 Siege, 18 Knockouts. Eine Bilanz, die einzigartig ist und die so nur wenige Sportler vorweisen können.

Von Anfang an zeichnete sich sein außergewöhnliches Talent ab, doch sein Weg begann nicht im Boxring, sondern auf den Judomatten Berlins.

Vom Judo-Talent zum Box-Profi
Aufgewachsen in Kreuzberg, begann die Karriere von Stefan Lutter mit Judo. Sein Großvater Alfons Bieniak, selbst Trainer, weckte früh seine Leidenschaft für Sport, Technik und Disziplin. Mit den Jahren entwickelte sich Stefan Lutter zu einem Ausnahmesportler und sicherte sich Titel wie Berliner, Deutscher und Europäischer Meister. Die Faszination fürs Boxen war immer in seinem Hinterkopf, die Rocky-Filme hatten ihn geprägt. „Ich wollte einfach spüren, wie es ist, im Ring zu stehen und alles, was ich trainiert hatte, umzusetzen“, berichtet er heute.
Seine Eltern sind gegen diesen Sport gewesen, sie fürchteten Verletzungen. Heimlich meldete er sich in einem Boxclub an, in dem sich damals zufällig Graciano Rocchigiani gerade auf seinen Kampf gegen Henry Maske vorbereitete. Schon nach kurzer Zeit fiel Stefan Lutter durch blitzschnelle Reflexe, enorme Schlagkraft und einen ausgeprägten Instinkt auf. Ein Trainer erkannte sein Potenzial und empfahl ihm, den Weg in den Profibereich einzuschlagen. Fortan trainierte er an sechs Tagen in der Woche und ordnete alles dem Ziel unter, sich durchzusetzen.

Kampf gegen die Waage
Am 1. April 2012 kam der Anruf, der alles veränderte: die Einladung zur WBU-Weltmeisterschaft am 21. September 2012. Um in der richtigen Gewichtsklasse starten zu können, musste er in nur drei Monaten 30 Kilo abnehmen.
„30 Kilo in drei Monaten? Ich wusste, es würde die herausforderndste Zeit meines Lebens werden. Aber ich wollte das unbedingt schaffen. Jeder einzelne Tag war ein harter Kampf gegen den eigenen Körper“, erinnert er sich.
Und er veränderte noch viel mehr. Er verabschiedete sich von seinem bisherigen Boxteam und plante seinen ersten Auftritt im Ring auf eigene Faust. In „Huxleys Neue Welt“ in Berlin organisierte er das Spektakel, 1 700 Zuschauer waren erwartungsvoll anwesend.

Starke Gegner?
Als dann im September der Tag des Kampfes der „World Boxing Union“ anstand, wog er schließlich sogar ein paar Gramm unter der erlaubten Grenze. Zwei Big Macs halfen ihm, das Gewicht aufzufüllen, bevor es in die Arena ging.
Sein Gegner Ervin Slonka war erfahren und selbstbewusst. Die erste Runde verlief zäh. Doch dann setzte Stefan Lutter seine Schlagkombinationen präzise ein. Ein Treffer saß perfekt, Ervin Slonka ging zu Boden. Der Ringrichter brach die Runde ab, die Halle tobte. „In dem Moment wusste ich: Sämtliches Training, jeder Schweißtropfen hat sich gelohnt“, sagt er.
Es war der Beginn einer unbesiegten Serie, die sich über Jahre fortsetzte: 18 Kämpfe, 18 Siege, 18 Knockouts. Manche Duelle endeten schnell, andere zogen sich über mehrere Runden voller Taktik, Kraft, Ausdauer und mentaler Stärke. Doch Stefan Lutter behielt immer die Kontrolle, fast jeder Treffer ging ins Schwarze. 2017 fiel seine Entscheidung, die Boxhandschuhe abzulegen. Sein letztes Aufeinandertreffen hatte ihm gezeigt, dass auch ein starker Körper Grenzen kennt, Fieber und eine Lungenentzündung machten ihm einen weiteren Einsatz unmöglich. Doch sein Kampfgeist ließ sich nicht bremsen.

Im Einsatz für Kinder
Heute setzt er sich für den Schutz von Kindern und den Kampf gegen Pädophile ein. Gemeinsam unter anderem mit Carsten Stahl engagiert er sich in verschiedenen Aktionen und Überwachungen, um Missstände zu unterbinden und Kinder zu schützen. Eine Zeit lang begleitete ein Team von Sat.1 seine Aktivitäten. Zusammen mit anderen Beteiligten gelang es Stefan Lutter etwa, einen der größten Pädophilenringe in Deutschland hochzunehmen. Als Weiteres kämpft er für strengere Gesetze, wobei es vier sogar in den Bundestag geschafft haben. So erreichte er zum Beispiel, dass sexuelle Übergriffe lebenslang im Führungszeugnis stehen und ein gefährliches Buch zu diesem Thema verboten wurde.
„Es gibt Kämpfe, die wichtiger sind, als alles im Ring. Ich kann nicht zusehen, wenn Kinder verletzt werden. Das ist meine neue Arena, und ich führe diese mit derselben Energie wie früher“, erklärt Stefan Lutter.

Leidenschaft für die Küche
Der heute 45-Jährige lebt in Mahlow Am Lückefeld. Gemeinsam mit seiner Frau Vivian Lutter betreibt er seine eigene Gastronomie und hat vor Kurzem als Nachfolger das „Waldstübchen Waldblick“ übernommen. Der ausgebildete Koch absolvierte seine Lehre in Berlin im Lokal „Zur kleinen Markthalle“, wo er die klassische deutsche Küche erlernte. „Kochen ist wie Boxen: Disziplin, Geduld und das Gespür für Details machen den Unterschied“, ist er fest überzeugt.
Vom Kreuzberger Judoka über den unbesiegten Boxweltmeister zum engagierten Kämpfer für Gerechtigkeit bis hin zum Gastronomen zeigt sein Leben, dass wahre Stärke nicht nur im Ring, sondern gleichermaßen im Alltag gelebt wird.

Erstellt: 2025